Stand 2025
Cyber-Risiken haben in den letzten Jahren exponentiell zugenommen und betreffen nicht mehr nur Grosskonzerne, sondern auch mittelständische Unternehmen, Behörden und Privatpersonen. Insbesondere durch den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen bei Cyber-Angriffen haben die Bedrohungen eine neue Dimension erreicht. KI-gestützte Phishing-Kampagnen ermöglichen es Cyberkriminellen, personalisierte und schwer erkennbare Angriffe durchzuführen. Auch Deepfake-Technologien werden vermehrt eingesetzt, um CEO-Fraud oder Identitätsdiebstahl zu betreiben, bei dem Audio- und Videoimitationen von Entscheidungsträgern eingesetzt werden, um Mitarbeitende zu täuschen.
Neben klassischen Ransomware-Angriffen, bei denen Unternehmensdaten verschlüsselt und erst gegen Zahlung eines Lösegelds wieder freigegeben werden, nimmt auch die Bedrohung durch sogenannte Double-Extortion-Angriffe zu. Dabei werden Daten nicht nur verschlüsselt, sondern auch gestohlen und veröffentlicht, wenn das Opfer nicht zahlt. Auf diese Weise wird das Backup-System umgangen, denn auch nach der Wiederherstellung der Daten besteht die Gefahr, dass schutzwürdige Daten veröffentlicht werden. Laut Berichten von IT-Sicherheitsfirmen haben sich diese Angriffe in den Jahren 2023 und 2024 weiter professionalisiert, mit neuen Akteuren und noch ausgefeilteren Methoden.
Ein weiteres Risiko stellen Angriffe auf kritische Infrastrukturen dar. Krankenhäuser, Wasserversorger und Energienetze geraten zunehmend ins Visier staatlich unterstützter Cyber-Gruppen. Staaten wie Russland, China und Nordkorea nutzen Cyberware zunehmend als Instrument der geopolitischen Auseinandersetzung.
Auch die regulatorische Landschaft verändert sich: Die Europäische Union hat mit der NIS2-Richtlinie neue Vorgaben zur Cybersicherheit erlassen, die Unternehmen zu strengeren Sicherheitsmassnahmen verpflichten. Ähnliches gilt für die USA, wo Unternehmen mit kritischer Infrastruktur verstärkt zur Einhaltung von Cybersicherheitsstandards verpflichtet werden. Unternehmen müssen daher nicht nur ihre technischen Schutzmassnahmen verbessern, sondern auch ihre Notfallpläne und Incident-Response-Strategien regelmässig aktualisieren. Zero-Trust-Architekturen und umfassende Mitarbeiterschulungen sind unerlässlich, um der wachsenden Bedrohungslage zu begegnen.
In der Zeitreihe wird die Dynamik des Risikos über die Jahre hinweg aufgezeigt. Die Punkte zeigen die jeweilige Bewertung des Risikos im jährlich publizierten Funk Global Risk Consensus.
Methode info
Die häufigsten Ziele von Cyberangriffen in 2023 sind wie bereits im 2022 die verarbeitenden Unternehmen, gefolgt von der Finanzindustrie und der Dienstleistungsindustrie.
Source IBM X-Force Threat Intelligence Index 2024
Die weltweiten Kosten von Datenschutzvorfällen steigen jährlich. Ein solcher Vorfall verursacht im Durchschnitt bereits über $ 4 Mio. Schaden.
Source IBM Security: Cost of a Data Breach Report 2024
Das Ausmass der Microsoft Exchange-Lücke, auch bekannt als ProxyLogon-Schwachstelle, war weitreichend und hatte erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen und Organisationen weltweit. Obwohl es schwierig ist, genaue Zahlen zu nennen, sind Tausende von Exchange-Servern weltweit von dieser Sicherheitslücke betroffen gewesen.
Die Ausnutzung der Schwachstelle ermöglichte es Angreifern, auf vertrauliche Informationen zuzugreifen, E-Mails abzufangen, Benutzerkonten zu übernehmen und sogar Ransomware oder andere bösartige Software auf den betroffenen Servern zu installieren. Dies hatte potenziell schwerwiegende Folgen für die Privatsphäre, die Datensicherheit und den Betrieb der betroffenen Unternehmen.
Es wurde berichtet, dass verschiedene Hackergruppen, darunter staatlich unterstützte Akteure, die ProxyLogon-Schwachstelle ausgenutzt haben. Insbesondere die Gruppe Hafnium, die angeblich Verbindungen zu China hat, wurde mit den Angriffen in Verbindung gebracht. Es ist jedoch anzumerken, dass es auch andere Akteure gab, die die Schwachstelle ausnutzten.
Die SolarWinds-Lücke, auch bekannt als Sunburst-Angriff oder Solorigate-Angriff, bezieht sich auf eine massive Sicherheitsverletzung, die im Dezember 2020 entdeckt wurde. Diese Lücke hatte weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen, Regierungsbehörden und Organisationen auf der ganzen Welt.
Der Angriff begann, als Angreifer in das interne Netzwerk des Softwareunternehmens SolarWinds eindrangen. Die Angreifer manipulierten dann eine Softwarekomponente namens Orion, die von SolarWinds entwickelt und von zahlreichen Kunden verwendet wird. Durch diese Manipulation konnten die Angreifer schädlichen Code in das Softwareupdate einschleusen, das an die Kunden verteilt wurde.
Unzählige Organisationen, darunter Regierungsbehörden, Unternehmen und andere Institutionen, haben dieses infizierte Update installiert und somit den schädlichen Code unbewusst auf ihren Systemen ausgeführt. Dies ermöglichte den Angreifern den Zugriff auf die Netzwerke der betroffenen Organisationen.
Der genaue Umfang der SolarWinds-Lücke ist schwer zu quantifizieren, da es sich um eine ausgeklügelte und gezielte Attacke handelte. Es wird geschätzt, dass Tausende von Organisationen in über 100 Ländern betroffen waren, darunter auch Regierungen und große Technologieunternehmen.
Die Angreifer hatten Zugriff auf sensible Informationen, E-Mails, Kommunikationsdaten und andere vertrauliche Daten der betroffenen Organisationen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Angreifer auch weitere Schadsoftware in den Netzwerken installiert haben, um langfristigen Zugriff und Überwachung zu ermöglichen.
Mit dem Cyber Risk Calculator (CRC) können Unternehmen die potenziellen Schäden und Kosten eines Cyber-Angriffs berechnen. Dazu werden unterschiedliche Unternehmenskennzahlen mit Erfahrungswerten von Funk kombiniert und versicherbare Cyber-Restrisiken berechnet. Der CRC ist via Webapplikation verfügbar.
Unternehmen, die eine spezifischere und genauere Bewertung ihrer Cyber-Restrisiken wünschen, können auf diesen strukturierten und praxisbewährten Beratungsansatz zugreifen. Neben der detaillierten Bewertung der potenziellen Schäden und Kosten eines Cyber-Angriffs, umfasst dieser auch eine grundlegende Schwachstellenanalyse sowie die Überprüfung einer risikoadjustierten Cyber-Versicherung. Mit diesen drei Pfeilern werden IT-Verantwortliche und Führungskräfte befähigt, zwischen zusätzlichen Cyber-Security-Massnahmen und/oder einer Cyber-Versicherung abzuwägen.
Die Mitarbeitenden sind nach wie vor die grösste Schwachstelle, auf die es Cyber-Kriminelle abgesehen haben. Um das Bewusstsein der Mitarbeitenden hinsichtlich Cyber-Risiken, Informationssicherheit und Datenschutz zu stärken bietet Funk drei Module an: BASIC, WELCOME und ATTACK. BASIC umfasst ein grundlegendes Training der bestehenden und WELCOME der neu eintretenden Mitarbeitenden rund um die erwähnten Themen. Mit dem ATTACK-Paket planen und führen wir gemeinsam eine Phishing-Simulation in Ihrem Unternehmen durch, um das Bewusstsein der Mitarbeitenden zu prüfen und Bedarf für weitere Sensibilisierungsmassnahmen abzuleiten.
Max Keller
Lead Funk RiskLab, MAS Digital Business
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Damit der Funk Global Risk Consensus so neutral wie möglich ist, werden die erfassten Risiken aus fünf ausgewählten Studien in eine Rangliste gebracht. Alle fünf Studien basieren auf Befragungen von Führungskräften. Die Auswahl ist dabei Global um eine möglich weitreichende und umfassende Erhebung zu haben. Da in jeder Studie bereits eine Bewertung aufgrund der Anzahl Nennungen vorhanden ist, benutzt Funk ein einfaches Punktesystem, um die Risiken zu bewerten. Ist ein Risiko bei einer Studie auf Platz eins, wird es mit 10 Punkten bewertet, ist es auf Platz 10 mit einem Punkt. Danach werden die Punkte der Risiken von allen Studien zusammengezählt. Dadurch entsteht eine neutrale Rangliste im Funk Global Risk Consensus, da so nur Risiken, die in mehreren Studien auf den vorderen Plätzen genannt werden es auch im Funk Global Risk Consensus in die vorderen Plätze schaffen.
AGCS (Allianz Global Corporate Solutions) Allianz Risk Barometer – Befragung von ca. 3.000 Risikomanagement Expert*innen aus 100 Ländern. Ziel ist es, die wichtigsten Betriebsrisiken zu bestimmen.
WEF (World Economic Forum) (World Economic Forum mit Beratungs- und Versicherungspartnern, National University of Singapore, Oxford Martin School - University of Oxford, Wharton Risk Management and Decision Processes Center - University of Pennsylvania): The Global Risks Report - Als Grundlage dient die Global Risks Perception Survey welche die rund 800 Mitglieder des WEF ausgefüllt haben. Zusätzlich wurden noch gut 200 Mitglieder der Global Sharpers Community befragt. Das Ziel ist, aufgrund der Antworten gemeinsam nachhaltige Lösungen für die wichtigsten Risiken zu finden.
BCI (Business Continuity Institute) BCI Horizon Risk Scan - Das BCI hat über 9.000 Mitglieder in über 100 Ländern, welche für den Horizon Risk Scan befragt werden. Das Ziel ist, Firmen widerstandsfähiger zu machen.
PwC (PricewaterhouseCoopers) Annual Global CEO Survey - über 5.000 CEOs aus 100 Ländern werden für die jeweilige Ausgabe befragt.
NC State University und Protiviti (Research conducted by NC State University's ERM initiative and Protiviti): Executive Perspective on Top Risks - Befragung von ca. 1.100 Board Members und Executives weltweit. Das Ziel ist es, Firmen eine vereinfachte Handhabung von Risiken zu ermöglich.
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Allgemeine Anmerkung zu den Ergebnissen der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL)Von 1991 bis 2009 wurde die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE; Hauptquelle der AVOL) jeweils im zweiten Quartal durchgeführt. Seit 2010 werden die Daten der SAKE vierteljährlich erhoben (kontinuierliche Erhebung). Für eine bessere Gewichtung wurden im Jahr 2017 für den Zeitraum 2010-2016 bei der Kalibrierung Sozialversicherungsdaten herangezogen. Durch die Berücksichtigung dieser neuen Dimension steigt die statistische Genauigkeit, insbesondere in Bezug auf den Arbeitsmarktstatus (erwerbstätig/erwerbslos gemäss ILO/nichterwerbstätig). Die Änderung der Periodizität sowie die Verbesserung der Gewichtung des SAKE führen bei einem Teil der Ergebnisse zu einem Bruch in der Zeitreihe zwischen 2009 und 2010; dieser Bruch zeigt sich ebenfalls bei der AVOL.